Deutsche Meisterschaft 3D 2018 in Hinzweiler

Am Wochenende vom 8. und 9. September 2018 fand die Deutsche Meisterschaft 3D bei der Schützengilde Hinzweiler in Rheinland-Pfalz statt.

Der sportliche Höhepunkt im Sportjahr bildet, neben einigen offenen Turnieren, immer die Deutsche Meisterschaft. Für die Disziplin des Bogenschießens 3D fand die Deutsche Meisterschaft an diesem Wochenende bei der Schützengilde Hinzweiler in Rheinland-Pfalz  statt. Der 3D Schießsport ist beim deutschen Schützenbund noch relativ neu. Es ist unter Anderem der Tendenz geschuldet, dass immer mehr Schützen nicht immer nur unter kontrollierten Bedingungen Bogenschießen wollen, sondern sich auch mal im Gelände unter etwas weniger kontrollierten Bedingungen bewegen und sich dort mit ihren Schützenkollegen messen möchten.

So fand die deutsche Meisterschaft im 3D Bogenschießen im letzten Jahr erstmalig in Hinzweiler statt und fand dieses Wochenende erneut dort seine Heimat. Größter Unterschied zum letzten Jahr war, dass die Schützen anstatt an beiden Tagen nur an jeweils einem Tag schießen durften. Damit ließen sich nun aber auch doppelt so viele Schützen zur diesjährigen Meisterschaft einladen.

Auf der vorhergegangenen Bayrischen Landesmeisterschaft 3D 2018 in Collenberg schaffte es ein Schütze aus Gunzenhausen sich mit seiner erzielten Punktzahl für die Deutsche zu qualifizieren: Markus Hahnenkamm überbot mit 423 Punkten das notwendige Limit von 418 Ringen. Für ihn ist es somit in seiner sportlichen Laufbahn seine allererste Deutsche Meisterschaft.

Ablauf:

Deshalb fand sich Markus am Samstag, den 8. September bereits am frühen Morgen am Schießplatz der SGi Hinzweiler ein. Wie generell bei offiziellen Wettkämpfen üblich, mussten an der Anmeldung die Personalien festgestellt werden, woraufhin, man dann seine Startnummer erhält. Mit der am Schützen befestigten Startnummer, dem schießbereiten Bogen und dem gesamten restlichen Equipment welches man nachher im Parcours nutzen möchte, wie Release und Fernglas, darf man dann zur Bogenkontrolle erscheinen, wo die Ausrüstung auf die Einhaltung der Sportordnung überprüft wird. Besonderes Interesse bei der Kontrolle galt vor Allem Fernglas und Visier auf verbotene Hilfsmittel zur Entfernungsmessung, das Verbot sämtlicher Elektronischer Hilfsmittel und die Einhaltung der maximal zulässigen Zugstärke des Bogens von 60 Pfund, da das im 3D Schießen einen besonders hohen Vorteil versprechen würde. Danach konnte man sich auf dem Einschießplatz warm machen und am Bogen letzte feine Anpassungen vornehmen.

Mit etwas Verspätung begann um 9:30 die Begrüßung durch den Leiter des Deutschen Schützenbundes, die Veranstalter und die Kampfrichter, welche mit der Einteilung der Mannschaften in die Abmarschgruppen endete. Danach wurden alle Gruppen zu ihrem Startpflock geführt, sodass der Wettkampf gegen 10:10 beginnen konnte. Leider waren auf dem Parcours auch keine elektrischen Geräte wie eine Kamera erlaubt, und Handys für Notrufzwecke ausgeschaltet geduldet, sodass die Schützen selber keine Bilder machen durften und für Bilder auf dem Parcours nur auf den offiziellen Fotografen hoffen müssen.

Wie es sich für eine Deutsche Meisterschaft gehört, handelte es sich um einen sehr anspruchsvollen Parcours. Es gab viele Bergauf und Bergabschüsse, oft in Kombination mit einer unterbrochenen Sichtlinie mittels bspw. Büschen oder Gräben. Zudem ein Schuss auf ein etwa 30m entferntes Ziel mit einer mit 10 cm sehr flachen Trefferzone in einem noch dazu sehr dunklen Eck. Auch galt es höhen-mäßig einige Meter im Gelände zu überwinden.

Der Parcours bestand aus 24 verschiedenen Stationen, an welchen sich je nach Größe und Entfernung ein bis zwei Tierattrappen befanden, damit sich die maximal 6 Schützen pro Gruppe nicht gegenseitig ihre Pfeile komplett zerlegen. Zwei Schützen schossen immer gleichzeitig und je Station mussten auf das Ziel zwei Pfeile geschossen werden. Die Punkte werden nach 4 Trefferzonen auf dem Tier vergeben. Ein Treffer des Tieres ohne Horn oder dessen Sockel gibt 5 Punkte. Die „Killzone“ des Tiers ist in 3 Bereiche unterteilt: Der innerste Ring ergibt 11 Punkte der mittlere 10 und das äußere Kill 8 Punkte. Bei dem Treffer mit den Meisten Punkten würde somit ein echtes Tier am seinen Verletzungen erlegen. Ein Treffer daneben ins Grüne, ein Miss oder kurz oft auch einfach „M“ genannt bringt null Punkte.

Aufgrund der gestiegenen Schwierigkeit waren von Anfang an naturgemäß etwas weniger Punkte zu holen, als auf der Vorangegangenen Bayrischen. Insgesamt konnte Markus sich nur über zwei M’s ärgern. Der allererste Schuss auf einen Wolf in der Schräge ging darunter durch, in den Pfeilfang. Anstatt tatsächlich 40 m Entfernung hatte er sich dort verschätzt und nur 30 m eingestellt. Auch einige der Gruppenkollegen Verschätzten sich dort so dramatisch und wie man mit dem Fernglas sehen und teilweise auch beim Einschlagen in den Pfeilfang hören konnte, ging es den anderen Gruppen dort auch ähnlich.

Das zweite M war besonders ärgerlich. Der erste Pfeil steckte bereits in der 10 im Ziel, also sehr zentral. Der zweite Pfeil hat genau den hinteren Teil des Pfeils getroffen, sodass die Nocke zersprungen ist und der darauf folgende Metallpin hat die Pfeilspitze des neuen Pfeils so sehr abgelenkt, dass er komplett schräg einen halben Meter über dem Ziel im Pfeilfang eingeschlagen war. Somit wurde aus einer guten 10 nur 0 Punkte und beim unteren Pfeil wurde auch noch Pin und Nocke zerstört.

Auch für das Kulinarische Wohl war bestens gesorgt. An der Schießhütte gab es neben belegten Brötchen und Getränken auch verschiedene Schnitzelvarianten und Currywurst. Dabei war der Parcours so gestellt, dass man in der Mitte und am Ende sich an der Hütte verpflegen konnte.

Ergebnis

Gegen 17:30 hatten dann alle Mannschaften einmal den Parcours absolviert und ihre Scorecards wieder an der Schießhütte abgegeben, sodass planmäßig um 18 Uhr mit der Siegerehrung begonnen werden konnte.

Ein Schütze aus Gunzenhausen trat zur deutschen 3D in Hinzweiler an. In der Klasse Compound Herren konnte Markus Hahnenkamm mit 385 Punkten den 29. Platz von insgesamt 34 Startern auf seinem ersten Turnier auf dem nationalen Parkett in seiner Klasse erreichen.

Zu den Ergebnissen

Bilder

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